German Poetry

STUMBLE UPON

Random poetry
Spiral rainbow

Deutsche Und Auslands-Deutsche Gedichte

Heitere Gelassenheit (1974)
(Gitarre: G-F#-Em | C-D | Am-Bm)
Ich möchte mich bewegen
in diesem Leben
auf all meinen Wegen
mit heiterer Gelassenheit
keine Eile und jede Menge Zeit
am besten fang ich gleich mal an
mal sehen ob ich’s kann 

Translation into English:
Happy and Relaxed
I would like to move 
with ease to the groove
relaxed and happy everyday
no rushing around – no rat race today
I think I give it a try
I don’t want to live a lie

Auf der Strasse

Auf der Strasse der Sehnsucht
tanzt er durch die Nacht
und lacht und lacht und lacht
sucht Sucht nimmermehr
setzt sich nicht mehr zur Wehr
das Herz schlägt
der Boden trägt
der Fuss federt leicht
etwas ist schon erreicht
und ich leiste mir eine Pause
höre auf mit dem Gesause
was er kann, kann vielleicht ich auch
es ist so ein Gefühl im Bauch

Das Alte Lied

manchmal bin ich vergnügt
manchmal bin ich verrückt
manchmal bin ich verzückt
und dann bin ich beglückt
von dir

ich weiss nicht was passiert
aber es läuft wie geschmiert
das hab ich schon immer gespürt
und dann werd ich sanft berührt
von dir

manchmal ist mir ganz bang
so viele Stimmen und kein Gesang
aber wo geht es lang
es ist ein langer Gang
von hier

gehen wir zu dir
oder gehen wir zu mir?
sind wir überhaupt wirklich hier
sind wir Mensch oder Tier
bitte sag es mir

fühle ich jetzt Glück und bald  doch wieder Leid?
es gibt kein zurück und es ist noch  recht weit
bin ich denn noch ganz gescheit?
irgendwer in mir schreit

bin ich allein oder sind wir zu zweit?
weiss denn jemand noch bescheid?

Vergangenheitsbewältigung

… und plötzlich dröhnt ein Megaphon
Sie befinden sich in Niemandsland
wenn Sie nicht sofort umkehren
begeben Sie sich in Lebensgefahr

weder Ost noch West
eine neue Pest
wo einem keiner mehr lässt
das gibt mir den Rest

Tühringen oder Hessen
kann ich alles vergessen
vielleicht hätten die Volksgenossen
wirklich auf uns geschossen

ist jetzt kein Spaziergang mehr
ich leiste keine Gegenwehr
ich drehe um
ist doch zu dumm
von wo kam ich hierher
mein Kopf ist ganz leer

Verlegen

In allen Fragen und Lagen
nicht verlegen
überlegen und überlegen
und noch was drüber legen
Lagen und Lagen auf Lagen
Auflagen auflegen
überlegen und überlagern
Auflagen auflegen
drüberlegen und überlegen
auffegen freilegen

Wir machen einfach weiter

Es ist schon eine ganze Weile her
da dachten wir es wär  nicht so schwer
dass wir verändern diese welt
so dass sie uns gefällt

wir dachten wir brauchten nur Luft und Liebe
und dann bekamen wir dafür Hiebe
von den Eltern und der Polizei
aber das war uns einerlei

ein leben ohne Radioaktivität
dafür ist es nie zu spät            
eine Welt ohne Waffen
wir werden dass schon schaffen

früher oder später sieht das jeder ein
auf der Demo oder im stillen Kämmerlein
die Politiker sind nie dabei
aber die Leute sind frei

wir können tun was uns gefällt
auch ohne Unterschrift und ohne Geld
die Leute haben die Macht
das haben wir so gedacht

wir machen einfach weiter
jeder ist ein Arbeiter
wir brauchen keinen Boss
in seinem einsamen Schloss.

Null Herzschlag

“No Name” war eine Pank Bänd in Bremen für einige Monate 1979/80.
Hier ein paar der Song Texte:

Ich möchte dir mal was sagen
dein Herz hat aufgehört zu schlagen
du läufst tot durch die Welt
weil dir das gefällt
und ich muss dir jetzt sagen
du kannst’s vergessen
du bist von dir selbst besessen
mich brauchst du gar nicht mehr erst fragen
null Herzschlag
was für’n Scheißtag

Pycho Scheisse

Pycho Scheisse – du hast ja ‘ne Meise
Sado Kacke – du hast ja ‘ne Macke
hau ab, hau ab
und grab dir dein Grab

Hit

ja diese Scheibe ist ein Hit wann kriegt ihr das endlich mit es ist die Scheibe fuer die Doofen die müsst ihr koofen!

Tantra

da vorne steht ne Ma die ist wunderbar die ist gar nicht schlecht und machst dir recht

Hautnah

Du und ich hautnah wäre doch wunderbar olala, olala so wunderbar
Ich habe mich in was verstiegen jetzt hilft nur noch fliegen au wei, au wei bald ist es vorbei

Klassenbuch

Ausser Rand und Band das Klassenbuch verbrannt von unbekannter Hand

Karussell

wir fahren Karussell
aber bitte nicht so schnell
es geht rund – alles ist bunt
rund und rund und kunterbunt

ja, ja – wir sind die Spass Mafia

gefährliche Clowns stehen am Strassenrand
und es riecht verbrannt in Stadt und Land 
bald werden wir verbannt und verboten 
von den toten Regierungsidioten

ja, ja – wir sind die Spass Mafia

nicht’s ist mir geheuer
ich hab Paranoia
draussen halt ich’s nicht mehr aus
drum geh ich bald in’s Irrenhaus
und lasse die sogenannten Irren ‘raus
in die Klappse kommen dann die Bonzen
und der Nikolaus

ja, ja – wir sind die Spass Mafia

Totale Verarschung

(Schweine laute Zugabe!)
TV, TV, TV
Totale Verarschung
au wauwau au

Julia Kuschel

Die grosse Freiheit ist es sicher nicht
und du verbirgst verständlicherweise dein Gesicht
und verkaufst deine Muschel
dein Name ist tatsächlich Julia Kuschle
und es gibt viel Getuschel und Tratscherei auf dem Flure
unter vorgehaltener Hand nennen sie dich eine Straßenhure
mit der Spritze beruhigst du deinen Schmerz
unter Federn und rötlichen Farben pocht dein Herz
und in dunkler Nacht gabst du mir Unterkunft
im Hamburger Hafen und gegen alle Vernunft
wir hatten die Zeit total vergessen
bis morgens in der Küche gesessen
und als ich aufwachte war es hell
und ich lag auf einem synthetischen Tigerfell
für ein paar Tage hatte ich ein zuhaus
doch manchmal schicktest du mich für ‘ne Stunde ‘raus
dann kam ein zahlender Kunde – fertig aus

NirgendAll (ca. 1980)

von nirgendwo nach überall
wie eine Schnecke mit Überschall

am besten auch noch nach NirgendAll
ganz klatschnass von den Wasserwerfern und von Quatsch und Krawall

und überhaupt erstmal nach nirgendwo
und noch schnell ein Graffito im nächsten Klo

Viel ist schon getan,
viel ist noch zu tun,
sprach der Wasserhahn
zu dem Wasserhuhn.

ich finde es ist eigentlich genug jetzt
und es wäre wirklich ganz nett
gehen wir doch nach haus zu mir oder dir
ich möchte so gerne mit dir ins bett

Wir machen einfach weiter

Es ist schon eine ganze Weile her
da dachten wir es wäre  nicht so schwer
dass wir verändern diese Welt
so dass sie uns gefällt

wir dachten wir brauchten nur Luft und Liebe
und dann bekamen wir dafür Hiebe
von den Eltern und der Polizei
aber das war uns einerlei

ein leben ohne Radioaktivität
dafür ist es nie zu spät
eine Welt ohne Waffen
wir werden dass schon schaffen

früher oder später sieht das jeder ein
auf der Demo oder im stillen Kämmerlein
die Politiker sind nie dabei
aber die Leute sind frei

wir können tun was uns gefällt
auch ohne Unterschrift und ohne Geld
die Leute haben die macht
das haben wir so gedacht

wir machen einfach weiter
jeder ist ein Arbeiter
wir brauchen keinen Boss
in seinem einsamen schloss.

Verlegen

In allen Fragen und Lagen
nicht verlegen
überlegen und überlegen
und noch was drüber legen
Lagen und Lagen auf Lagen
Auflagen auflegen
überlegen und überlagern
Auflagen auflegen
überlegen und überlegen
auffegen freilegen
frei leben und nicht aufgeben

Leben

Leben leben
Leben erleben
erleben beben
Beben bewegen
bewegen streben
streben geben
geben Leben
Leben leben
Leben erleben
schweben
ich – du – wir – jede und jeder
alle leben
und sind aus dem selben Leder

Zu Zweit

Ich schaute in die Sterne
unter einer Bogenlaterne
unsere einzige Gemeinsamkeit
ist unsere zweisame Einsamkeit

Der Ball

er rollte erst hin und her
und flog nach überall
lautlos oder mit einem knall
dann fiel er runter
der ball war rund und bunt
und machte unser leben bunter

Gott Sei Pank

die engen Gassen und die endlosen Straßen
die nassen die mich betäubten und auffraßen
und überhaupt über alle Maßen vergaßen …
ich hatte halt wirklich nicht alle Tassen
im Schrank
irgendwie war ich damals krank
im Herz im März
im Kopf zu viel Pank
und ich hab’s gemerkt
Gott sei dank

Besonders Zerstreut

Wörter rennen durch mein Gehirn
Gedanken runzeln mir die Stirn

schon lang hab ich nicht mehr gedichtet
ich wurde dafür schon mal hingerichtet!

man muss verstehen das war kein Versehen
es war eben ein Vergehen im Lande der Feen

und da war auch so ein seltsamer Duft
ich war ganz hoch oben in der Luft

und eine Fliege im Flugzeug
äugte verwirrt und halb betäubt

und lachte
als sie dachte

was machen sie nur, all die fleissigen Leut
sie sind heut wieder ganz besonders zerstreut

Die Gedanken schwanken

Ja bin ich denn nur ein Schöngeist
der alles andere weit von sich weist
entgleist, verweist, vereist, nie gereist?
nein! ich hab auch die Gossen genossen
Und die Genossen manchmal begossen,
und habe nie etwas verdrossen beschlossen
aber überall verweilt, ein bisschen gefeilt
und manchmal trotzdem noch zu sehr geeilt
mich hin und wieder von hier nach dort zerteilt

und nochmals hab ich die Gossen dann genossen
und nur wenig war wirklich verschlossen
im düstern Dunkeln ist halt gut Munkeln
und es munkelt sich genüsslich im Dunkeln
das ist die Gelegenheit für die wilden Hormone
aus der verbotenen unteren getarnten Zone
die lieben Leute wieder zügellos zu überrumpeln
dass ihre Augen wie Sterne funkeln

und jetzt endlich bin ich da
wo ich vorher wohl auch schonmal war
bloss war es mir damals nur nicht klar
und dabei lasse ich es jetzt beruhn
ich gebe endlich auf das viele getriebene Tun
und ich habe auch keine Eile schon ewig zu ruhn.

Verzagen

menschliches Versagen
ist schwer zu ertragen
und man kann es nicht beklagen
dabei geht’s manchmal um Kopf und Kragen
dann ist man nicht mehr Herr in allen Lagen
da braucht man nur die Damen zu befragen
die wissen viel dazu zu sagen
sie warten schon seit unzähligen Tagen
und die Zeit hört nicht auf zu nagen
es ist zwar zum Verzagen
also nicht verzagen, nicht verzagen!
(tempus edax rerum, ja, die alten Lateiner …)

Verdammt Entspannt

verdammt schon wieder
verspannt im Gestern und Morgen
und dann noch all die Sorgen
das brauch ich nicht
ich liebe mich
und dich
ganz entspannt
auf Seide und Samt

Ein Altes Lied

Es wird dunkel und der Tag entflieht
drum sing mir doch ein schönes Lied
über alles was in der Welt geschieht
über das was man mit dem Herzen sieht 

über Lust und Liebe und Leid
über den Sonnenschein zu zweit
über die Einsamkeit wenn’s schneit
das Gefühl weiss doch immer Bescheid

sei doch nur gescheit mein Kind
nutze die Zeit bevor sie zerrinnt
das Schicksal seine Fäden spinnt
und am Ende alles neu beginnt

so mach dir nicht zuviel draus
lebe in Ruhe und in Saus und Braus
das Leben ist ein Festtagsschmaus
geniess es bevor das Licht geht aus

aber auch in der samtigen dunkelen Nacht
wird fröhlich gefeiert und laut gelacht
geliebt und was man sonst noch macht
mach’s beste draus und habe acht

Ich hab’s am Kopf!

Gestern vage gesehen in tiefen Seen
heute vielleicht sogar verstehen
morgen möglicherweise eingestehen
und doch will ich das eigentlich gar nicht wissen
dann wird man nicht pausenlos beschissen
gebissen vom ewig schlechten Gewissen
man braucht eigentlich nie was zu vermissen
aber dazu braucht man distanzierte Disziplin!
und das is ein verdammt weiter Weg bis dahin
wer will schon wirklich eingestehen
das wir ganz allmählich vergehen
verglühen irgendwo im All
ohne Rauch und Schall
als pulsierendes Licht im besten Fall
Ich hab’s wieder am Kopf! – auch egal.
und übrigens und überhaupt: Ich bin eine kosmische Synapse
und gehöre deshalb nicht in die Klapse

Eine kleine Reise

Ich machte mich ganz leise auf meine Weise
auf eine kleine Reise ohne Geleise …
und plötzlich wurde es sehr laut
weil einer auf die Trommel haut
und dann auch noch schreit
das ist viel zu weit und es hat geschneit
das macht alles keinen Sinn
ich spinne halt nur so vor mich hin

Dicht-ung

Die Vernichtung der Dicht-ung
ist Erleichterung und Bereicherung
Der Dichter entzerrt das dichte Gewebe
wird zum Lichter, zerbricht die Stäbe
erhebt das Schwere in die Schwebe
damit es sich dann nun leichter lebe
und die suchende Seele sich erhebe

Gedicht

Nimm dir Zeit mit dem Gedicht
als wäre es ein leckeres Gericht
und entspanne auch dein Gesicht
nichts hat letztlich viel Gewicht
selbst auf die Gefahr dass nächste zu verpassen
denn wirklich verpassen kann man nichts

Ein alter Zettel (ca.1981)

und dann fand ich einen alten Zettel
konserviert in einem Zeitloch
das gibt’s tatsächlich immer noch
das zeitlose Zeitloch
und da war also zu lesen:
irgendwo
zwischen hier und nirgendwo
wohnst du
und dass lässt mir keine Ruh
ich weiss das wirklich ganz genau
denn ich bin auf meine eigene Art schlau
und am besten treffen wir uns doch endlich mal im Tempel
ganz ohne Geplänkel
oder wenigstens ganz zufällig an der nächsten Ampel

Einstein

Was wenn das Gute und Schöne gar nicht existiert
dann hätte ich mich aber doch gewaltig geirrt
“so ein Unsinn, das kann überhaupt nicht sein!”
widersprach aus der Gartenmauer leise ein Stein.

Gedichte (gehDichte)

Warum lese ich Gedichte?
um mich zu spiegeln in jemandes anderen Gesichte!
oder will ich etwas lernen
von wohlwollenden Sternen
aus weiten Fernen
und in erleuchtetem Lichte
hören eine heitere Geschichte?
fliegen zu meinem Sterne
das würde ich gerne

Nochmal Kind Sein

Ich mochte nochmals ein Kind sein
Das wäre sooooo schön
Die Welt gross und neu
Mit leuchtenden Augen zu sehen
Noch nicht viel zu wissen
Und immer ein gutes Gewissen
Und noch nicht betrogen, belogen und beschissen
Wind, Sonne und Regen zu fühlen
Und Alles zu spüren
Wohin mag es mich wohl führen
Die Vögel zwitschern zu hören
Diesen Gesang kann Niemand zerstören

Zeit

Ach die liebe, böse Zeit
Haut uns irgendwann dann doch breit
Betrogen und weit entzweit
Und der Weg zum Glück
ist weit und Stück für Stück
Führt er uns voran und zurück

Keine Worte

und wenn mir endlich die Worte fehlen
brauche ich sie dann auch nicht zu stehlen
der ersehnten Stille will ich nicht befehlen
noch meine Freude darüber verhehlen
das so oft besorgte Runzeln
nun ersetzt durch Schmunzeln

Glück

Im Glück haben wir die Uhren verloren
und die Zeit hat aufgehört zu sein
und der Moment hat uns auserkoren
und wir sind weder groß noch klein
alles fliesst sanft und wild und frei
und für eine Weile sind wir mit dabei

Liebe

Oh meine holde Liebe
wie süß sind doch die Triebe
wenn ich dann schließlich explodier
in dir und mir
wünschte ich daß es so bliebe
doch ich bin nicht mehr hier

Tod

Das letzte Hemd hat keine Taschen
da fällt alles durch die Maschen
alles ist dann fade und nur fadenscheinig
und alle Feinde werden sich doch noch einig

Erinnerungen

des Lebens holde Erinnerungen
veräussert und verklungen
gesungen aus alten Lungen
ungehört von den Jungen
sind heute wage Läuterungen
ertrunken im tiefen Brunnen

Einmalig

Das erste Mal ist eine Initiation
und vorüber ist es schon
und danach ein fast ewiges Streben
es wieder zu erleben

Gefühlsflut

Ich lebe in einer unsinnigen Welt
von Gefühlen die in mir wühlen
wo die Flut eigensinnig steigt und fällt
ganz egal ob mir das gefällt
es malen die Mühlen
und Nachbar’s Hund bellt

Das Lebens-lied

Du musst dein Leben ändern
du musst dein ändern leben
du musst dich bewegen
manchmal auch schweben
Fang mal an zu leben

Du musst dein Leben ändern
du musst dein ändern leben
du musst auch mal was geben 
und machmal auch vergeben
neue Muster weben

Dichter

wir deutschen Dichter
sind meistens kleine Lichter
sind ganz dicht und dichter und dichtest
Du mal wieder im Fieber
erhebe deine zerfranste Feder
dass sie lodere als leuchtende Fackel
danach geh dicht neben deinem Dackel
aus der Türen
geh spazieren

Rhythmus der Liebe

das ist der Rhythmus
wo jeder mit muss
das ist der Rhythmus der Liebe
da gibt es keinen Sand im Getriebe
alle werden glücklich
ja das ist wirklich möglich

Wunder

das Wunder ist in mir und um mich herum es ist nur zu dumm dass ich es meistens nicht sehen kann aber immerhin manchmal so dann und wann …

Begreifen

anstatt etwas anzufassen und zu begreifen, denken wir darüber nach …
wirklich eine Schande … schade!

Ein Walzer Schunkellied

macht doch was ihr wollt! am Ende wird doch alles verzollt all das glänzende schöne Gold und dann wird darüber geschmollt!

Seelen Tausch

Zarte Seele in der kalten Stadt Wer hat dich erkannt? bist verwand und auch gebrannt beide drehen wir noch am Rad
Derbe Seele auf dem Land was geschah mit der frühen Saat niemand spricht von der Tat von verloren Gefühl und Verstand
Opfer, sei kein Opfer, hör! jetzt ändere die Zeilen ruhig und ohne zu eilen Wachse neu und immer mehr!
raus aus dem Alptraum
der Alptraum ist aus
Traumvergessen wirbelt die Welt Keiner fragt irgendwen ob ihm das gefällt

Hoffentlich

Hoffentlich verbring ich meine Zeit immer und überall mit heiterer Gelassenheit und ohne Angst und tiefen Fall

Auch Eben Manchmal Daneben

Wenn alles nicht hinhaut und das einem den letzten Nerv klaut dann geht es eben mal daneben so ist das im Leben trotz allem Streben und nach dem Sterben kann man das Verderben und die Scherben dann vererben
Nicht mehr

ich verblühe ich verglühe ich versprühe mein letztes Licht ich! Mein liebes Ich bald ist es nicht mehr nur noch Meer unendlich einst gewesen ein Gedicht

Durcheinander
wir streben zueinander wir beben miteinander wir erschaffen Leben ineinander was für ein Durcheinander

Ohne Worte

Die Worte die an so manchem Orte ich zusammentrug und weiterhin zusammentrüge auf Papieren jeglicher Sorte jene Worte würde ich feilen ohne zu eilen und würde sie dann mit Würde zusammenfügen trotzdem aber wären sie nur lahme und arme Lügen unzutreffend und unzureichend verzweifelt nach Wahrheit und Wirklichkeit heischend manchmal bestenfalls etwas herzerweichend aber sehr vergänglich unverbesserlich und unzulänglich.

So lasse ich dann besser die Worte unausgesprochen und ungeschrieben an ihrem Orte und esse Kuchen, esse Torte jeglichem Geschmackes, jeglicher Sorte denn eines ist klar “Ohne Worte” ist witzig einfach wunderbar!

Danach

Dein Nasenwind kühlt meinen Rücken lind und geschwind und dann auch meinen Bauch mit zartem Hauch

Sucht und Sucht
fast jeder sucht oder ist auf der Flucht und ist versucht und flucht und flucht ob der Suche und der Sucht und immer weiter er sucht so lange schon verflucht es ist ganz verrucht egal ob zerlumpt oder betucht und viel zu oft viel zu verrückt aber manchmal auch verzückt oder sogar tief beglückt und ganz weit entrückt ob er es wohl mal blickt?

Romantik und mehr!

gäbe die Leidenschaft mir Flügel flög ich auf deinen Venushügel dann rutschte ich ganz munter mit Verlaub noch was weiterer runter

Rauschen

Ich habe die Sprache verloren es rauscht zwischen den Ohren es racht aus dem hadernden Hirn zerfurcht und gerunzelt ist die Stirn wäre lieber munter muss wieder runter runter auf allen Vieren auf den Boden auf die Soden

Heinz Erhardt

Heinz, Heinz
du kannst immer noch eins
du machst mich schmunzeln
und ich höre auf zu runzeln
die Stirn
und zu verrenken
mein armes Hirn
und setze ab den steifen Helm,
Heinz du warst und bleibst ein Schelm.

Joachim Ringelnatz

Bin nicht gern fremd fern ein Unstern
von gestern
langsam ich lern
ganz ganz gern mein Stern

Wo Lang?

sag mir doch einer wenn er kann
wo geht es hier denn lang
bin ich frei dann und wann
oder handle ich unter zwang
am Ende ist doch alles Klang
Schall und Rauch
dann vergessen auch
bald verklungen
einst mal gesungen
nicht so wichtig
vielleicht auch
aus dem hohlen Bauch
weder falsch noch richtig

Sonate

so ‘ne Sonate
für Renate oder Beate
ist besser als
eine gemeine Granate
oder die Rechnung im Quadrate
oder dem gespritzten Salate
im herzlosen Staate
ich deshalben rate
nimm von jedem Auge die Tomate

Freiraum

Ich brauche mehr Freiraum
für einen ungewissen Zeitraum
in meinem Zweittraum

das geht nun unwirklich zu weit
und wirklich gibt es doch keinen Zweitraum zu zweit
Mensch, bin ich breit!
wer weiss denn noch bescheid?
wer scheisst denn jetzt beweiht!

ich bin auch nicht ganz gescheit
auch nicht ganz gescheitert
nur etwas angeheitert

Schöne Töne

Schöne liebliche Töne
mitunter ein Gedröhne
manchmal leises Gestöhne
wenn ich dich verwöhne
ungestört und unerhört
ein heiterer Heidenspass
denn Christen hassen das!

Warme Weisheit

Ein kühler kopf ist manchmal gut,
ein warmes Herz jedoch ist immer besser.

Klima Wechsel – Was kann ich tun?

Kauf nicht so viel Scheiss
dann wird’s auch nicht so heiss!

Muse und Verdruss

oh Suse, oh Suse du bist meine süsse Muse
lass uns plaudern mit einem bischen Geschmuse
oh meine holde und angebetete liebliche Liebe
ich verspühre fleischliche Triebe
wie wär es mit etwas körperlicher Liebe
nur so zum Genuss und Zeitvertriebe

aber nein, nein, nein, leider weisst du mich zurück
es entzückt uns kein ekstatisches Glück
und ich werde jetzt schmollend schmachten
und dich begehrend und begehrlich betrachten
und warten und warten
aber vielleicht gehe ich doch lieber in den Garten.

Immer Mit Der Ruhe

Mit Rasen fang ich gar nicht an
das passt mir gar nicht in den Kram
denn ich bin ein Schlendrian
ich eile mit Weile
und schreib eine Zeile
an der ich dann feile ohne Eile
so ist mir das recht und lieb
so zum entspannten Zeitvertrieb
denn ich bin eher so ein Urlaubstyp
zu viel Arbeit schändet
wie man es auch dreht und wendet
man besser beendet
was da ist zu viel.

Daniel

ich hörte Joe Cocker in Spanien
da sah ich gegenüber Daniel
den gescheckten Cockerspaniel
er wedelte und spitzte ein Ohr
das kam mir wirklich Spanisch vor
dann rannte er fort und hob ein Bein
das macht er oft und lässt es nicht sein

Ein Reim

ein Reim kommt selten allein
manchmal fall ich darauf rein
und lasse es dann meistens sein
bis von selbst treibt Keim
das macht er oft und lässt es nicht sein

Dünnbrettbohrer

Ich bin ein Dünnbrettbohrer
der größte Dünnbrettbohrer in der Welt
ich bohre dünne Bretter
weil mir das halt so sehr gefällt.

In manchen Käse bohre ich sogar Riesenlöcher
und hebe dabei bieder den biervollen Becher
weil mir sonst und überhaupt nichts besseres einfällt
denn auch ich perforiere ja selber ebenfalls diese schöne, heile Welt.

Edler Adel

trotz der Bläue im Geblüt
und all der edlen Stuten im Gestüt
schlägt mir die grausige Gräue aufs Gemüt
was mir wohl sonst noch alles blüht?
an der Zeit dass sich jemand bemüht!

Aufwachen!

ach wäre es nicht wunderschön
alles mal ganz anders zu sehn
unbeschwert und einverstanden
ausser Rand und ausser Banden
und ohne Ränder und ohne Band
verliere ich gerne mal den Verstand
doch leider war ich nur eingedöst
und bin jetzt doch ein wenig aufgelöst
über Gott und die böse, böse Welt
und was mir sonst noch so nicht gefällt

Ungefügig

nicht noch mehr Lug und Trug
lieber jede Menge Unfug
mit Recht und fug jetzt ungefügig
aber plötzlich und zügig

Lied an eine Katze

Moppel, Moppel, Moppel
ich glaub ich sehe doppelt
das bist wirklich ganz schön fett
und ich finde das auch noch nett

Getrieben

ich fühle mich so oft getrieben
von sieben morgens bis abends sieben
überhaupt nicht so nach meinem Belieben
ich habe mich schon ziemlich aufgerieben
von all der Rackerei sowohl hüben und drüben
so dass die Funken stoben und immer weiterstieben
hechelnd von Hast und Hörigkeit angetrieben
wo ist die Rast zwischendurch nur geblieben
bin beraubt meiner Zeit von feinen Dieben
die nur von ihrer irren geifernden Gier getrieben
unfähig sind andere leben zu lassen und zu lieben
und aber die Wirklichkeit verbiegen und verschieben
wo ist nur das Gute und Schöne geblieben?

Ein Satz für Elektriker

Ihr da OHM macht WATT ihr VOLT
stehlt unsere Zeit und unser Gold
alles ganz legal und total unverzollt
bald kommt dann auch noch das Mikrochip-Implantat
und manche andere niedere digitale Satanstat
denn der Staat besteht ja nur durch Betrug und Verrat
mir langt es schon lange , ich werde jetzt zum Tier
ich passe jetzt besser auf, dass ich die Kontrolle nicht verlier
und trinke lieber ein oder zwei Bier und überhaupt: ab dafür!

Besinnungen und Besinnlichkeiten für

(gewidmet Johann Martin Usteri)
Die von heimlichen Hormonen und chaotischen Chromosomen
verdrehten und ungebetenen Gedanken
wanken und schwanken ohne Schranken
und sie zetern und zanken
spinnen zornige und dornige Ranken
obgleich doch inmitten vom Paradies
und keinesfalls im düster verdrießlichen Verlies
der Denker das Denken einfach nicht lässt oder nur sehr selten ließ
und nur manchmal aus reinem Zufall auf den Stein der Weisen stiess

Diese Hirngespinste verschwenden kostbar Energie

immer mehr und mehr und pausieren dabei doch nie
von spät bis früh und von früh bis spät
bis der Denker dann vielleicht schließlich doch ein Lichtlein erspäht
und das reine und blinde Glück ihn führet zu sich selbst zurück
so Stück für Stück über die schmale und schwankende Brück
und gegebenenfalls unter Umständen sogar nochmal zurück .

Deutsche Scheiss-Effizienz

nicht trödeln, nicht blödeln
auf keinen Fall eigenbrödeln
geh lieber statt dessen schnell noch ködeln
ein anderer denkt daran möglicherweise ebenfalls schon
aufm Weg zum nächsten verfügbaren und unbesetzten Thron
und ist der schneller …
ja, was dann?
gehste dann zur Notdurft in den Keller?
scheisst draußen dann oder gar auf nen Teller?
ist doch nicht schön, musst doch selbst du gestehn!

Unverrückbar

der Stabreim sprach zum Grabstein
du wirst nie zum Schüttelreim
versuch es nicht und lass es sein

darauf sagte der Grabstein